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06.11.2006
Ingenieurberufe attraktiver machen

Mit spannenden Referaten wurden die Rolle der Ingenieure und Ziele von Swiss Engineering aufgezeigt, um diese Berufsgruppe zu fördern.

 

Montag, 6. November 2006

«Beruf wieder attraktiv machen»

Swiss Engineering feierte 100-Jahr-Jubiläum mit Festakt und Gala-Abend

Mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen hat sich der Berufsverband der Architekten und Ingenieure «Swiss Engineering» im Jubiläumsjahr bereits der Öffentlichkeit vorgestellt.

Martin Meier

Rund 70 Personen – Angehörige des Berufsverbandes sowie geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft – nahmen am Festakt in der Tonhalle teil. Diejenigen Techniker, über die am Samstagmorgen fast am meisten gesprochen wurde, glänzten jedoch durch Abwesenheit. Denn sowohl Werner Käufeler, Präsident der STV-Sektion Wil und Umgebung, als auch Zentralpräsident Mauro Pellegrini verwiesen in ihrer Begrüssungsansprache auf den Umstand, dass heute zu wenig junge Menschen bereit sind, die lange Ausbildung zum Architekten oder Ingenieur zu absolvieren. Nach Käufeler liegt dies nicht zuletzt daran, dass in den Schulen die Leistungsbereitschaft abnimmt und wirtschaftliche und technische Fächer als «uncool» gelten bzw. vernachlässigt werden. «Dabei können Architekten und Ingenieure die Welt massiv beeinflussen, man denke nur an die verschiedensten Erfindungen, welche in den letzten 100 Jahren gemacht wurden», betonte Käufeler. Nach Mauro Pellegrini fehlen in der Schweiz derzeit schätzungsweise 5000 Ingenieure. Es gelte daher, den Beruf attraktiver zu machen. Immerhin habe die Politik die Wichtigkeit der Techniker erkannt, im Jahre 2008 würden die Ausgaben für Forschung und Entwicklung angehoben, was ein wichtiger Motor für die Innovation sei.

Lob...

Was Ingenieure und Architekten im Alltag alles bewegen, zeigte Stadtpräsident Bruno Gähwiler in seiner Ansprache gleich am naheliegendsten Beispiel auf: «Beim gelungenen Umbau der Tonhalle führte ihr Berufsstand Regie», lobte er. Auch das Zusammenspiel zwischen Technikern und Politik funktioniere gut: «Damit ein Bauprojekt politisch durchsetzbar ist, müssen gesetzliche Auflagen, Kosten und Ökologie berücksichtigt werden.» Regierungsrat Willi Haag betonte, dass die Politik auf Fachleute mit einer fundierten Ausbildung angewiesen ist. «Beispielsweise im Bereich der Energiesparsamkeit sind laufend technische Weiterentwicklungen gefordert, schliesslich wirkt sich das direkt auf die Kosten von Mietern und Eigentümern aus.» Haag hob auch das gute Verhältnis zwischen dem STV, der Wirtschaft und den drei Fachhochschulen Buchs, Rapperswil und St. Gallen hervor: «Diese Partnerschaft ermöglicht eine praxisbezogene Aus- und Weiterbildung auf höchstem Wissensstand», lobte er.

... und Kritik

Über die praktische Tätigkeit des Berufsstandes referierte Walter Engelhard, Geschäftsführer der Stihl AG Wil. Im Gegensatz zu seinen Vorrednern übte Engelhard auch (Selbst-)Kritik am beruflichen Selbstverständnis der Ingenieure: «Die Facharbeiter in der Schweiz haben ein mentales Problem. Sie sind nicht bereit, im Drei-Schicht-Betrieb zu arbeiten. Diese Bereitschaft muss jedoch vorhanden sein, sonst würden Arbeitskräfte mit gleichwertiger Ausbildung aus dem angrenzenden EU-Raum diese Stellen besetzen», warnte er. Auch der von verschiedenen Rednern gelobten Ausbildung fügte Engelhard einige Fragezeichen an. Er kritisierte die in der Schweiz verhältnismässig langen Ausbildungszeiten und die vielen ferienbedingten Ausbildungsunterbrüche: «Diese bremsen die Ausbildung stark. Das können wir uns auf Dauer nicht leisten», betonte er. Der STV wird also auch in Zukunft gefordert sein, am Samstag galt es aber vorerst, die erfolgreichen vergangenen 100 Jahre zu feiern. Denn zur Runde der Techniker gesellten sich am Samstagabend auch deren Partnerinnen und Angehörige. Rund 170 Personen feierten das Jubiläum des Berufsverbandes mit einem Galadinner.

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Techniker und Politiker: Werner Käufeler, Mauro Pellegrini und Christina Vogelsang im Gespräch mit Regierungsrat Willi Haag.

(BY: MARTIN MEIER)

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